Ist der Bewerbungsflyer die Bewerbung der Zukunft?

bewerbungsflyerDer Bewerbungsflyer steht immer öfter im Fokus von Diskussionen zur Zukunft von Bewerbungen im Allgemeinen. Hier sollen einige Informationen und Tipps dazu gegeben werden.

Was ist ein Bewerbungsflyer?

Mit einem Bewerbungsflyer wird eine gesamte Bewerbung auf ein einziges DIN-A4-Blatt (mit Vorder- und Rückseite) komprimiert. Darin findet man alle wichtigen Informationen aus dem Anschreiben und dem Lebenslauf, wobei man allerdings etwas zusammenstreichen muss.

Was findet man alles in einem Bewerbungsflyer?

In einem Flyer ist die Bewerbung erheblich gekürzt. Dabei werden wichtige berufliche Stationen, die (Hochschul-)Ausbildung, die Motivation für den neuen Job oder Arbeitgeber sowie wichtige Hard und Soft Skills genannt. Ebenso gehören das Bewerbungsfoto, die Kontaktdaten und die Unterschrift auf einen Bewerbungsflyer. Zudem sollten Fort- und Weiterbildungen sowie persönliche Erfolge aufgeführt werden. Es wird also offensichtlich, dass man viele Punkte einer Bewerbung streichen muss, damit aus allen Bestandteilen einer klassischen Bewerbung etwas den Weg in den Flyer findet.

Bewerbungsflyer als Garantie für ein Vorstellungsgespräch?

Nur weil du mit deinem Bewerbungsflyer Kreativität beweist, heißt das noch lange nicht, dass du damit gleich eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch erwarten kannst. Schließlich zählt hauptsächlich der Inhalt, der sich durch die Präsentation nicht ändert. Allerdings werden Bewerbungsflyer gerade in Branchen, wo Kreativität gefragt ist, gerne gesehen.

Angemessenheit eines Bewerbungsflyers

Ein Bewerbungsflyer bietet sich vor allem in der kreativen Branche an, wo es auf Geschick mit Layouts und Design ankommt. Zudem bietet ein Bewerbungsflyer auf Jobmessen viele Vorteile, weil man mit dem Flyer etwas Handlicheres als eine Bewerbungsmappe und etwas Aussagekräftigeres als eine Visitenkarte hat. Somit braucht man kein schweres Gepäck und kann sich auf der Jobmesse gleich vielen Arbeitgebern empfehlen.

Gestaltung eines Bewerbungsflyers

Da ein Bewerbungsflyer Kreativität vermittelt, gibt es keine einheitliche Vorlage, wie man ihn erstellen sollte. In der Regel teilt man die Längsseite eines DIN-A4-Blattes in drei Spalten. Dabei wird entweder jede Spalte 99 mm breit, oder zwei Spalten werden 100 mm und die dritte nur 97 mm breit.

Zukunft des Bewerbungsflyers

Die Zukunft des Bewerbungsflyers ist noch nicht geschrieben. So kann man nicht sagen, ob er häufiger verwendet werden oder weiter ein Nischendasein führen wird. Jeder muss für sich selbst entscheiden, ob er sich mit einem Bewerbungsflyer bewerben möchte.

Vorteile eines Bewerbungsflyers

  • Für gestalterische Berufe kann man gleich sein Können zeigen.
  • Die Versandkosten sind niedriger als für eine Bewerbungsmappe.
  • Die Außergewöhnlichkeit weckt die Neugier der Personaler.
  • Auf einer Jobmesse kann man mit mehr Informationen als auf einer Visitenkarte gleich einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
  • Der Bewerbungsflyer ist handlicher als eine Bewerbungsmappe.

Nachteile eines Bewerbungsflyers

  • Der reduzierte Umfang lässt nicht so viele und tiefgehende Informationen zu.
  • Der Bewerbungsflyer muss sich von einem Werbeflyer abheben, um überhaupt Aufmerksamkeit zu bekommen. Schließlich werden Werbeflyer entweder direkt in den Papierkorb geworfen oder zum Origami verwendet.
  • Bei der Gestaltung eines Flyers kann man schnell den Überblick verlieren, wenn man nicht öfter mit diesem Format arbeitet bzw. sich damit auseinandersetzt. Dann droht die Gefahr, dass man Informationen an Stellen setzt, wo sie nicht hingehören.
  • Dadurch, dass man nur so wenige Informationen zur Präsentation auswählen kann, steigt der Druck, die richtigen Informationen zu wählen. Leicht kann man sich hier im falschen Licht präsentiert.
  • In Seminaren heißt es oft, Bewerbungsflyer seien die einzig richtige Antwort auf aktuelle Trends unter Personalern, lange Texte nicht mehr zu lesen. Oft heißt es auch, immer seltener würden in Zukunft überhaupt noch die Anhänge zu den Mails mit den Bewerbungsunterlagen geöffnet. Allerdings hilft ein Bewerbungsflyer mit komprimierten Informationen im Anhang auch nicht, wenn der Anhang nie geöffnet wird. Jedoch belegen die empirischen Studien zum Verhalten von Personalern bisher nicht, dass sie Bewerbungsunterlagen von vornherein ignorieren würden.
  • Bei Laien im Design besteht zusätzlich zu den bereits ausgeführten Problemen die Gefahr, dass man einfach ein vorgefertigtes Muster nutzt. So hebt man sich natürlich nicht besonders von den anderen Bewerbern ab.

Auch die Bewerbung mit einem Bewerbungsflyer ist also nicht frei von Risiken – unter Umständen bietet sie sogar mehr Risiken als eine klassische Bewerbung mit einer Bewerbungsmappe. Wenn man nun zu großen Respekt vor einem Bewerbungsflyer hat, kann man sich auch für eine Kurzbewerbung bzw. ein Kurzprofil entscheiden. Diese beiden Formen der Bewerbung bieten den Vorteil, dass man keine speziellen Kenntnisse für das Layout oder das Design braucht, um sie zu erstellen.